Eine Reise der anderen Art, so könnte man diese betiteln. Denn an vorderster Stelle standen hier nicht unbedingt die Destinationen, mehr ging es uns darum, Erfahrung mit einem Schiff der AIDA Flotte zu machen. Wenn man auf Kreuzfahrt ist und den Mitreisenden lauscht, werden immer wieder Vergleiche zwischen der Mein Schiff und der AIDA gezogen und jetzt wollten wir einmal selber testen und ausmachen, worin die Unterscheide bestehen und welches Konzept letztendendes für uns das Beste ist. Während Corona hätten wir das bereits mit einer recht schönen Route im Mittelmeer gemacht, aber leider wurde diese Reise dann wegen Corona abgesagt. Das allerdings nur als kurze Info, denn darüber werde ich in einem eigenen Blog berichten.
Nachdem wir in Eigenanreise den Hafen Hamburg-Steinwerder erreicht und einen bereits gebuchten Parkplatz gefunden hatten, machten wir uns auf die paar Schritte zum Schiff. Vor uns lag die AIDA Nova, eines der größten Schiffe der Flotte mit gut 6500 Passagieren und wie uns gesagt wurde, war die Reise ausgebucht. Am Abend liefen wir dann aus Hamburg aus, die Elbe abwärts in Richtung Nordsee, vorbei am Hafen, Blankenese und dem Alten Land bis wir schließlich bei Cuxhaven in die Nordsee schipperten, vorbei an den Ostfriesischen Inseln, Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist, Borkum und den westfriesischen Inseln die zu den Niederlanden gehören, Schiermonnikoog, Ameland, Terschelling, Vlieland und Texel. Am nächsten Tag in der Dämmerung erreichten wir dann Rotterdam, unsere erste Metropole mit dem größten Hafen Europas und futuristischen Bauten im Hafenbezirk, so wie das Kreuzfahrt-Terminal. Wir verließen das Schiff in Richtung Innenstadt, überquerten die Erasmusbrug mit dem Spitznamen „Der Schwan“, vorbei an einem alten Hafen mit Ziel Kubushäuser (www.kubuswoning.nl), eine bekannte Sehenswürdigkeit in Rotterdam, erbaut von dem Architekten Piet Blom als ein eigenes Wohnviertel. Diese Kubushäuser kam man auch besichtigen und wird stauen, was sich da alles unterbringen lässt. Fußlahm darf man allerdings nicht sein, zunächst einige Treppen bis zum Hauseingang und im Haus auch nochmal so einige, was das Heimbringen des Einkaufs nicht gerade einfach macht. Auf dem Weg entdeckten wir das World Trade Center von Rotterdam und auch das Einkaufszentrum „De Beijkenkorf“ (www.debijenkorf.nl) das u.a. auch unterirdisch untergebracht ist. Über den Grotekerkplain schlenderten wir zu einer weiteren bekannten Sehenswürdigkeit, die Bram Ladage Markthal (www.bramladage.nl), eine Markthalle der anderen Art, eine Art Kuppelbau mit integrierten Wohnungen und farbenprächtigen Mosaiken ausgestattet. Ein Muss bei einem Rotterdam Besuch. Zurück auf dem Schiff ging es sobald ans Auslaufen, über die Nieuwe Maas, entlang des Container- und Handelshafen Europoort wieder hinaus in die Nordsee, wo man das Hoek van Holland passiert.













Am nächsten Tag steuerte die AIDA Nova den Hafen Zeebrugge in Belgien an. Der Hafen gilt bzw. galt quasi als Tor zur Welt für die Stadt Brugge, eine sehr alte Handelsstadt. Leider muss ich gestehen wir haben uns Brugge nicht angeschaut, wir hatten schlicht keine Lust das Schiff zu verlassen. Auch im nächsten Hafen in Southhampton, Südengland sind wird nicht von Bord gegangen, der Nebel hat uns abgehalten :-)…..die Faulheit hat gesiegt.





Als letzte und wie ich finde sehr schöne Destination stand Cherbourg auf dem Plan, hier gingen wir wieder an Land um das französische Flair einzufangen. Ich war vorher noch nie in Frankreich und so war es auch keine Frage was wir unternehmen. Unser Schiff lag am Quai de Normandie, einem Ort mit Geschichte, da bereits viele Auswanderer von hier aus das Land und Europa in Richtung Amerika verlassen haben. Während man durch die alten Hallen wandelt spürt man richtig die Geschichte, Schicksale und Erwartungen der Menschen. Und so machten wir uns auf in die historische Innenstadt von Cherbourg, auf dem Weg verkaufte ein Fischer fangfrischen Fisch und Meeresgetier und vor uns zeigte sich eine Front mit typisch französischen Häusern wie man sie von Fotos kennt. Immer der Nase entlang schlenderten wir durch die alten Gassen und und bestaunten alles was so zu entdecken war. Vorbei an der Basilique Sainte-Trinité de Cherbourg-en-Cotentin, dem Place Napoleon, dem Place de la Republique zurück in die quasi Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften und Lokalen und über den Place du General de Gaulle. In der Nähe des Place, in einer kleinen Bar namens Le Zinc genossen wir einen Kaffee und beobachteten die Leute, gibt ja nichts schöneres.































Was wir im Vorfeld nicht wussten, Cherbourg gilt als die Stadt der Regenschirme. Diese Tradition reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert und bis heute werden hier hochwertige Schirme in Handarbeit gefertigt und man kann die Herstellung auch bestaunen. Die Manufaktur befindet sich heute in einem stattlichen Gebäude am Eingang zum Zentrum von Cherbourg, durch Zufall entdeckten wir das ehemalige Geschäft in einer alten Seitengasse. Bekannt wurde Cherbourg und die Schirmmanufaktur durch den Spielfilm „Les Parapluies de Cherbourg“ mit Catherine Deneuve. www.parapluiedecherbourg.com. Ich habe mir sogar einen Schirm gekauft, der mich „aushalten“ muss, denn unter 150 Euro geht da nichts, für einen „normalen“ Stockschirm, nach oben gehts in die Tausende Euro. Aber….man gönnt sich ja sonst nichts und eine schöne Erinnerung ist es allemal. Frankreich wird mich auf alle Fälle wieder sehen, da lässt sich Geschichte hautnah erleben und aufsaugen.

So ging unsere Reise mit der AIDA Nova dem Ende entgegen, es war eine schöne Reise mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen und wir bereuen es nicht, sie gemacht zu haben. Zurück in Hamburg machten wir uns auf die Heimfahrt.
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