Helsinki war die vierte Station infolge auf unserer Ostseekreuzfahrt. Leider muss ich gestehen, dass wir uns die Stadt zwar angeschaut haben, aber nicht so intensiv wie sonst. Nach den vergangenen Tagen, an denen wir Danzig, Riga und Tallinn besucht hatten, konnten wir die Eindrücke nicht mehr in dem Maße verarbeiten, wie wir es gerne gewollt hätten. Das hat uns zu der Erkenntnis gebracht, dass wir bei künftigen Kreuzfahrten besser darauf achten müssen oder einfach auf dem Schiff bleiben. Das tut auch mal gut und man hat das Schiff fast für sich allein.

Ein Shuttlebus brachte uns nahe ans Zentrum von Helsinki, wo wir an der alten Markthalle von 1859 ausstiegen und uns diese zunächst genauer anschauten. Sie war geöffnet, und die Stände mit regionalen Köstlichkeiten waren gut gefüllt. Allein schon der Duft von frischem Fisch war einfach herrlich. Beim Vorbeigehen an einem Stand sah ich kleine Tütchen mit Chips aus Rentierfleisch, denen ich natürlich nicht widerstehen konnte. Günstig waren sie nicht, etwa 10 Euro, aber ich liebe es, solche Sachen zu probieren. Im Anschluss an die Markthalle erstreckt sich die Uferpromenade, wo an diesem Tag ein Markt stattfand, ebenfalls mit zahlreichen Ständen, die Essen, Trinken, handgefertigte Sachen, Souvenirs und Alltagsgegenstände anboten. Auf dem Rückweg gönnten wir uns hier einen Kaffee und Gebäck aus der regionalen Backstube. Anschließend verweilten wir noch an der Promenade und genossen den Ausblick sowie das herrliche Wetter.

Auf unserem Rundgang kamen wir an prächtigen Gebäuden vorbei und entdeckten auch Skurriles. Am beeindruckendsten, wie ich finde, ist der Dom zu Helsinki, eine lutherische Kirche, was man in Finnland gar nicht vermutet. Schlicht in der Ausgestaltung, jedoch in meinen Augen wunderschön. In einer Seitenstraße kamen wir an typischen alten Häusern vorbei, farbenfroh, wie es in Skandinavien üblich ist. Die Einkaufsstraße ist wie überall übersät mit immer denselben Geschäften, die man auf der ganzen Welt findet. Letztendlich führte unser Weg uns noch in eine, ich möchte sagen, Prachtstraße mit tollen Gebäuden und einem kleinen Park, der sich wie eine Lunge entlang der Straße erstreckt und zum Verweilen und Innehalten einlädt.

Es war ein kleiner, aber feiner Streifzug durch Helsinki mit vielen Eindrücken und einigen Begegnungen.


Eine Antwort zu „Helsinki – Finnlands Hauptstadt“

  1. Avatar von Jenny
    Jenny

    Ja, du hast absolut recht. Bei einem engen Zeitplan ist es schwer, die Nuancen des lokalen Lebens, der Gewohnheiten und der Kultur wirklich zu genießen. Aber jedes Mal, wenn ich frisches lokales Essen probieren kann, bin ich unglaublich glücklich. Wie die Szene, die du in Helsinkis Alter Markthalle beschrieben hast, der Duft von frischem Fisch und die einzigartige Textur von Rentierpommes – diese kleinen Überraschungen sind wirklich unvergesslich. Ich hatte selbst ein ähnliches Erlebnis. Vor vier Jahren im Frühling, als ich die Niederlande besuchte, war das Tulpenmeer im Keukenhof ein atemberaubender Anblick. Das Mittagessen in einem kleinen Café inmitten der Blumen war ein herrliches Erlebnis, mit Waffeln und einem Heringssandwich. Den Nachmittag verbrachte ich mit einem Spaziergang durch Leiden, wo die Grachten bezaubernd waren. Als ich abends nach Amsterdam zurückkehrte, spiegelten die Grachten den Sonnenuntergang, und der ganze Tag fühlte sich wie ein Traum an. Die farbenfrohen alten Häuser entlang der Gassen und die schlichte, aber beeindruckende Schönheit des Doms von Helsinki – du hast sie wunderschön beschrieben und sie haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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