Die alte Hansestadt Hamburg, die zweitgrößte Stadt Deutschlands, gilt für mich als die schönste Stadt Deutschlands mit einem ganz besonderen Flair. Wenn ich an Hamburg denke, habe ich immer unseren Altkanzler Helmut Schmidt (gottselig), die Landungsbrücken und die alten Kontorhäuser im Kopf. Aber auch Kultserien wie das Großstadtrevier mit dem „Aushängeschild“ Jan Fedder (gottselig) oder die Tatort-Reihen mit Manfred Krug (gottselig). Wer an Hamburg denkt, denkt auch an die Reeperbahn, Blankenese, den Hafen, die Elbphilharmonie, das Miniatur Wunderland und vieles, vieles mehr.

Unsere erste Reise nach Hamburg fand im Jahr 2009 statt und war geprägt von vielen schönen, aber auch skurrilen Erlebnissen. Wir hatten ein Paket von Hamburg Travel gebucht, das Zugfahrt und Hotel beinhaltete. Für unseren Aufenthalt wählten wir ein ganz besonderes Hotel: das Hotel Monopol mitten auf der Reeperbahn, mit einem Zimmer, das zur Reeperbahn hinausging. Allein dieser Hotelaufenthalt war schon ein Erlebnis für sich. Es war August, ein heißer Sommer, und da es keine Klimaanlage gab, war das Fenster die ganze Zeit offen. Man kann sich kaum vorstellen, was dort die ganze Nacht über los war. Eine Völkerwanderung und ein Lärmpegel, der jedoch abrupt endete, als um 7 Uhr morgens die Polizei vor Ort erschien. In einer Seitenstraße, nicht weit von unserem Hotel entfernt, liegt die berühmte Große Freiheit mit ihren bekannten Rotlichtlokalen. Die ebenso bekannte Herbertstraße ist allerdings nicht zugänglich; nur während einer Stadtrundfahrt kann man aus dem Bus kurz hineinschauen. Die Herbertstraße ist vorne und hinten verbarrikadiert, um ungebetene Gäste fernzuhalten.

Während unseres Aufenthalts fand am gegenüberliegenden Spielbudenplatz der Aufbau einer Bühne für die Vorveranstaltung des ESC statt. Im gegenüberliegenden Gebäude befindet sich ein Musicaltheater, was für uns sehr praktisch war, da wir uns das Udo-Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“ angeschaut haben. Am rechten Ende der Gebäudezeile befindet sich die berühmte Davidwache.

Die Erkundung Hamburgs war ein recht unkompliziertes Unterfangen, zumal wir in unserem Reisearrangement die HamburgCard inkludiert hatten, mit der wir unter anderem die U-Bahn des HVV nutzen konnten. Der Rest war fußläufig gut erreichbar. So machten wir uns auf zu den berühmten Landungsbrücken mit zahlreichen Lokalen, in denen man u.a. auch regionale Gerichte speisen kann. So konnte ich nicht widerstehen und musste den bekannten Labskaus probieren, wobei es bei dem einen Mal bislang geblieben ist. Von hier aus kann man auch verschiedenen Hafenrundfahrten unternehmen und natürlich durfte diese in unserem Programm nicht fehlen. So schipperten wir mit einer Hafenbarkasse in Richtung Containerhafen, vorbei an riesigen Kränen, Containerschiffen und unzähligen Containern. Außerdem erstreckte sich das Dock von Blohm & Voss entlang unserer Tour. Von der Barkasse aus hatte man auch einen sehr schönen Blick auf Blankenese, Altona, die Landungsbrücken und den Michel im Hintergrund. Wer kennt ihn nicht, den Michel? Die Kirche als Wahrzeichen der Stadt.

Während unseres Besuchs in Hamburg fand auch der alljährliche Hamburger Dom statt, ein Volksfest mit einem Riesenrad neben einem alten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, dahinter das Stadion des 1. FC St. Pauli. In Hamburg gibt es so vieles zu entdecken, wie den botanischen Garten Planten un Blomen. Ein sehr schön angelegter Garten mit zahlreichen Plätzen zum Verweilen. Ein weiteres Highlight ist das Hamburger Rathaus mit seinem Spitzturm, die Alster mit ihrer Promenade und den Lokalen, die Europa-Einkaufspassage, die Einkaufsmeile Mönckebergstraße, das alte Kontorviertel, die neue HafenCity und der Tierpark Hagenbeck. Ich könnte die Aufzählung endlos fortsetzen – man muss Hamburg einfach gesehen haben, und dann wird man immer wieder dorthin zurückkehren. Wir waren bisher dreimal in Hamburg und bestimmt nicht das letzte Mal.

Beim zweiten Besuch in Hamburg war eines unserer Ziele das Miniatur Wunderland, untergebracht in einem der alten Kontorhäuser am Hafen. Ein absolutes Highlight ist die beeindruckende Größe, und ständig kommen neue Details hinzu. Die Detailgenauigkeit ist unglaublich. Um die Ausstellung wirklich komplett anzuschauen, sollte man jedoch zwei oder sogar drei Tage einplanen.

Hamburg ist auch die Stadt der Musicals. Seit Jahren läuft dort sehr erfolgreich „Der König der Löwen“, und wechselnde Shows sind immer wieder zu sehen. Wir haben bislang das bereits erwähnte Musical von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ sowie „Pretty Woman“ gesehen. Kürzlich sind wir mit dem Fährboot zum Musicaltheater auf der gegenüberliegenden Seite übergesetzt und erlebten dabei eine unfreiwillige, aber dennoch interessante Hafenrundfahrt der besonderen Art. Die Fähren folgen wie Bus und Bahn einem Fahrplan, wodurch wir abseits des Trubels in diesen Genuss kamen.

Ein sehr schönes Erlebnis war auch der Besuch des Tierparks Hagenbeck. Erwähnenswert ist, dass im Norddeutschen Rundfunk bislang zwei oder sogar drei Staffeln der Serie „Leopard, Seebär und Co.“, einer Dokumentation über den Tierpark, ausgestrahlt wurden. Dort wurden die Tierpfleger bei ihrer Arbeit begleitet, und man erhielt einen Einblick in den Alltag des Tierparks. Das war für mich ein Grund, den Tierpark besuchen zu wollen, und es hat sich gelohnt. Sicherlich könnte man nun diskutieren, ob es überhaupt richtig und gut ist, Tiere in einem Park zu halten. Zum einen lässt sich feststellen, dass es den Tieren gut geht, und viele von ihnen kennen es gar nicht anders, da sie hier geboren wurden. Ich liebe Tiere und kann daher nicht sofort sagen, welches mein Favorit war, aber besonders gern habe ich die Alpakas und Pinguine besucht.

Im Februar 2025 steuerten wir Hamburg erneut mit dem Auto an, allerdings nicht, um dort zu bleiben. Nein, es ging auf eine Kreuzfahrt mit der AIDA Nova zu den Metropolen Westeuropas. Einen Blog dazu habe ich bereits geschrieben. Ziel war der Hafen Steinwerder, ein Kreuzfahrt Terminal mitten im Containerhafen – zweckmäßig eben. Im August 2025 liefen wir mit der Mein Schiff 1, aus Kiel kommend, die HafenCity an, lagen einen Tag in Hamburg und schauten uns den neu geschaffenen Stadtteil genauer an. Am Abend dann das Auslaufen und die Ausfahrt über die Elbe mit Ziel New York.


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