Unsere Mein Schiff Ostseereise führte uns auch nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Wie so oft hatte ich mich im Vorfeld nicht großartig informiert, ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, ob wir die Lektorenstunde auf dem Schiff besucht haben. Ein kurzer Exkurs: Lektoren geben den Reisenden vor Ankunft in einem Hafen Informationen über Land und Leute und geben unter anderem Anregungen für Ausflüge. Ich bin so der Typ Urlauber, der sich gerne überraschen lässt, anstatt sich vor der Reise in Reiseführer zu vergraben. Nun denn, als wir in Tallinn anlegten, war das Wetter nicht gerade einladend, es regnete und das nicht zu knapp. Der Hafen liegt etwas außerhalb der Stadt, sodass Shuttlebusse eingesetzt wurden, die uns in die Innenstadt brachten. Die Fahrt dauerte etwa zehn Minuten, und so machten wir uns ausgestattet mit Regenschirm, Mütze und einer dem Regen trotzenden Jacke auf, die Stadt zu erkunden. Als Erstes kamen wir durch einen kleinen Park mit einem Springbrunnen und einer Figur, passend mit Regenschirm, der zum Verweilen einlädt. Auf dem Weg ins Zentrum sahen wir zahlreiche alte Häuser, manche sehr schön restauriert, andere hingegen dem Verfall preisgegeben. Tallinn ist ein richtiges Kleinod, eine herrliche alte Stadt mit Charme und Charakter und vielen versteckten Plätzchen, die es zu entdecken gilt. Zum Beispiel in einem Innenhof einer Kirche ein wunderschön angelegter Garten mit Brunnen oder alte, mit Kopfstein gepflasterte Gassen mit Torbögen und viel Geschichte. In diesen Gassen findet man auch zahlreiche Werkstattläden mit handgefertigten Dingen wie Keramik. Es regnete immer noch, doch der Regen konnte uns nicht aufhalten, die Stadt weiter zu erkunden, die Faszination war einfach zu groß. So schlenderten wir weiter durch die Altstadt, entlang alter Gemäuer, hinauf ins „Regierungsviertel“ mit prachtvollen Bauten wie einer typisch orthodoxen Kirche. Der Rückweg führte uns entlang der alten Stadtmauer durch einen schön angelegten Garten in die Unterstadt, von wo wir mit dem Bus zurück zum Schiff fuhren. Und es regnete immer noch…


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert